Warum berichten wir von Kindermedizin.info über das Ramadan-Fasten bei Kindern?
Nicht, weil wir gegen Muslime, für Christen, Juden, Hindus oder Buddhisten sind.
‚Sondern weil uns die Gesundheit aller Kinder am Herzen liegt. Das Prinzip der Enthaltsamkeit, der Besinnung, gibt es in vielen Religionen, jedoch ist in keiner Religion außer dem Islam das Essen und Trinken tagsüber untersagt. Ausgenommen vom Fasten sind Kinder, Kranke und Schwangere. Das ist richtig und wichtig. Denn für Kinder ist striktes Fasten gesundheitsschädlich, vor allem der Verzicht auf’s Trinken.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, den gläubige, fastende Eltern bedenken sollten:
Kinder haben von Natur aus das Bedürfnis, dazu gehören zu wollen und möchten keine Außenseiter sein. Das ist während des Ramadans in Deutschland für Kinder gar nicht so einfach. Mami, Papi, der Bruder, die Schwester, der Onkel – alle essen und trinken nichts, feiern das späte Abendessen, Frühstücken mitten in der Nacht, während Kinder schlafen. Kinder wissen nicht um die Bedeutung der Enthaltsamkeit. Sie wollen lediglich das tun, was die Familie und die Freunde auch tun. Das Problem: wenn diese Kinder mitfasten, nehmen sie bei den nichtmuslimischen Freunden schnell die Außenseiterrolle ein. Sie sitzen im Kindergarten nicht am Mittagstisch, essen keinen Geburtstagskuchen, trinken keinen Tee und verzichten auf den Apfel beim Schulausflug.
Was tun als gläubige Eltern? Vorschlag: TV und Medienfasten für die Allerjüngsten könnte ein gesunder Kompromiss sein. Denn ein Ziel des Ramadan-Fastens ist Selbstbeherrschung und Konzentration auf das Wesentliche. Ohne Fernsehen, Handy, Computerspiele bleibt Kindern heutzutage deutlich mehr Zeit mit Euch und Freunden, Zeit für das Wesentliche.