Rotavirus

Definition

Die Humanen Rotaviren sind beim Menschen vorkommende Viren der Gattung Rotavirus (Familie Reoviridae). Rotaviren sind weltweit und ebenso deutschlandweit die häufigste Ursache für Durchfälle und Erbrechen bei Kindern unter fünf Jahren. Da sich das kindliche Immunsystem erst noch aufbauen muss, erkranken die meisten Kinder bis zum Alter von zwei Jahren. Die Infektion mit Rotaviren erfolgt meist klassisch fäkal-oral, wobei kontaminierte Lebensmittel oder in einigen Ländern kontaminiertes Trinkwasser eine Rolle spielen können. Bis zum Ende des dritten Lebensjahres haben die meisten Kinder (>90 %) bereits eine Rotavirusinfektion durchgemacht.

Rotavirus: Ansteckungswege

Die Erreger kommen im Magen-Darm-Trakt von Erkrankten vor. Eine Ansteckung ist so lange möglich, wie die Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden – in der Regel nicht länger als acht Tage. In Einzelfällen können die Erreger aber auch wesentlich länger ausgeschieden werden und in der Umwelt können die Erreger bis zu mehrere Wochen überleben.

Die Ansteckung erfolgt vor allem durch Schmierinfektionen, das heißt, über die Hände in den Mund.
– über kleinste Spuren von Stuhl-Resten an den Händen,
– durch Anfassen von mit Viren verunreinigten Gegenständen und Flächen, wie zum Beispiel Wasserhähne, Türklinken, Spielzeug, Windeln und Ähnlichem.

Symptome

Die Erkrankung äußert sich durch plötzlich auftretende wässrige Durchfälle und Erbrechen sowie Bauchschmerzen. Häufig treten auch noch Fieber, Husten und Schnupfen auf – das Baby kann kurzfristig reizbarer sein. Es dauert meist keine zwei Tage nach der Ansteckung, bis Beschwerden auftreten. Sie bestehen in der Regel zwei bis sechs Tage.

Therapie

Die Infektion selbst kann nicht behandelt werden. Wegen der Gefahr der Austrocknung ist es wichtig, den Verlust an Flüssigkeit und Mineralsalzen, den sogenannten Elektrolyten, schnell auszugleichen. Hierzu sollte das Kind viel trinken, am besten immer wieder in kleinen Portionen. Geeignet sind zum Beispiel Tees (Kamille, Pfefferminze und Fenchel, verdünnter schwarzer Tee) mit einem Teelöffel Traubenzucker und etwas Salz pro Tasse. Ist der Wasserverlust zu hoch, müssen die Kinder unbedingt im Krankenhaus behandelt werden.





Wendt, B. (1997).Lexikon der Kinderkrankheiten. Bergisch Gladbach: Honos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
Dr. Christine Heins, R. r. (2000).Mein Kind ist Krank. Hamburg: COMPANIONS Glaenzer Linkwitz Wiskemann GmbH
Mary Rudolf, T.L. (2011).Paediatrics and Child Health. New Jersey, USA: John Wiley and Sons Ltd.
letzte Änderung: 15.09.2016

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