Kopfschmerzen
Grundsätzlich werden zwei Arten von Kopfschmerzen unterschieden. Wir sprechen von primären Kopschmerzen, wenn der Kopfschmerz selbst die Erkrankung ist (z.B. Migräne und Spannungskopfschmerz). Mit sekundären Kopfschmerzen sind solche gemeint, die aufgrund einer anderen Erkrankung auftreten. Wie z.B. bei Erkältungen oder Sehfehlern. Diese Kopfschmerzen verschwinden, wenn die Ursache erkannt und behandelt wird.
Krankheitsbild
Experten beobachten seit Jahren, dass Kopfschmerzen bei Kindern zunehmen. Es ist bisher nicht geklärt, ob es tatsächlich mehr Kinder mit Kopfschmerzen gibt, oder ob Eltern diesem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken. Migräne bei Kindern ähnelt jener von Erwachsenen, jedoch gibt es auch einige Unterschiede:
– Meistens hören Kinder auf zu spielen, oder zu lernen; sie sind blass, möchten sich gerne ausruhen und hinlegen.
– Typisch ist, dass Kinder während einer Attacke einschlafen und nach kurzer Zeit ohne Beschwerden aufwachen.
– Der pulsierende, pochende Schmerz ist oft nicht nur auf eine Kopfseite beschränkt, sondern betrifft beide Seiten.
– Die Attacken sind kürzer, dauern manchmal lediglich bis zu zwei Stunden, oder noch kürzer.
– Im Vordergrund stehen Migräne typische Begleiterscheinungen wie beispielsweise Übelkeit oder Erbrechen.
– Kinder haben auch Flimmersehen oder Lichtblitze vor den Augen, Gefühlsstörungen in Händen und Armen oder
Sprachstörungen. Kinder erzählen auch von „phantastischen Bildern“ (Alice im Wunderland-Syndrom).
Diagnose und Therapie
Die jeweilige Behandlung hängt von der Diagnosestellung ab. Kopfschmerz ist an sich keine Diagnose, sondern ein Symptom. Körperliche Erkrankungen, die zu chronischen Kopfschmerzen führen, müssen deshalb zunächst ausgeschlossen werden. Beim Kind sind beispielsweise Hirntumore oder andere Erkrankungen, die mit einer Hirndrucksteigerung einhergehen, auszuschließen. Weiterhin müssen ausgeschlossen werden:
– Aneurysmen und andere Gefäßerkrankungen,
– Neuritiden,
– Glaukom,
– Fehlsichtigkeiten,
– arterieller Hypertonus,
– Entzündungen der NasennebenhöhlenDurch die vielen verschiedenen Formen des Kopfschmerzes ist die Therapie sehr vielfältig. Kopfschmerzen sind häufig auf „innere“ Faktoren zurückzuführen. Vor allem Belastungen wie Stress, Ängste und Sorgen schlagen sich bei Kindern und Jugendlichen (und Erwachsenen) oft als Kopfschmerz nieder. Meist handelt es sich um den sogenannten Spannungskopfschmerz. Bei stressbedingtem Kopfschmerz ist es hilfreich, wenn die Patienten Methoden zur Vermeidung und Bewältigung von Stress erlernen. Viele Krankenkassen bieten inzwischen Kurse für Kinder an.
Wendt, B. (1997).Lexikon der Kinderkrankheiten. Bergisch Gladbach: Honos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
Dr. Christine Heins, R. r. (2000).Mein Kind ist Krank. Hamburg: COMPANIONS Glaenzer Linkwitz Wiskemann GmbH
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