Windpocken
Definition
Die Windpocken (Varizella/Varizellen) sind eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Erkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Andere Bezeichnungen für Windpocken sind Wasserpocken, Spitzblattern, Spitze Blattern, Wilde Blattern, vor allem in Österreich Feuchtblattern, Schafplattern bzw. Schafblattern. Der Name Windpocken kommt von der hohen Ansteckungsfähigkeit dieser Viren, die auch über einige Meter in der Luft übertragen werden.
Vorbeugung
Zur Prophylaxe gibt es eine Impfung, die seit Juli 2004 in Deutschland allgemein empfohlen ist. Vor der allgemein empfohlenen Impfung waren Windpocken mit deutschlandweit 750.000 Fällen jährlich und Häufigkeitsgipfel im Kindesalter die häufigste impfpräventable Erkrankung. Mehr als 90 % aller Jugendlichen waren bis zum 14. Lebensjahr infiziert.
Zur Prophylaxe gibt es eine Impfung, die seit Juli 2004 in Deutschland allgemein empfohlen ist. Seit August 2006 ist auch ein Mehrfachimpfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken verfügbar.
Übertragung von Windpocken
Die hoch ansteckenden Viren werden teils über direkten Kontakt mit den Varizellen- oder Zosterbläschen übertragen. Die Tröpfcheninfektion, also direktes Einatmen von Ausatmungströpfchen (Exspirationströpfchen) infizierter Personen, ist ein bis zwei Tage vor Ausbruch des Hautausschlages möglich. Es ist möglich, dass das Varizella-Zoster-Virus mit der Luft übertragen wird („Wind“pocken). Da die Erreger an der Luft einige Meter weit „fliegen“ und überlebensfähig sind, ist eine Ansteckung über die Luft auch bei nicht direktem Kontakt möglich. Eine Übertragung durch herumliegende Kleidung oder Spielzeug ist in der Regel nicht zu befürchten. Eine Exposition ist sicher immer dann anzunehmen, wenn bei Personen der Kontakt länger als eine Stunde gedauert hat, bei abwehrgeschwächten Personen ist von einer Mindestzeit von zehn Minuten auszugehen.
Nach einer Virusexposition infizieren sich über 90 von 100 empfänglichen (zuvor seronegativen) Personen mit diesem Virus und erkranken auch anschließend, die Windpocken treten bei ihnen sichtbar auf.
Wendt, B. (1997).Lexikon der Kinderkrankheiten. Bergisch Gladbach: Honos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
Dr. Christine Heins, R. r. (2000).Mein Kind ist Krank. Hamburg: COMPANIONS Glaenzer Linkwitz Wiskemann GmbH
Mary Rudolf, T.L. (2011).Paediatrics and Child Health. New Jersey, USA: John Wiley and Sons Ltd.