HPV
Humane Papillomaviren (HPV) sind relativ häufig und infizieren die Haut oder die Schleimhaut. Es gibt viele verschiedene Typen von HPV, welche unterschiedliche Krankheiten verursachen können. HPV-16 und -18 können Gebärmutterhalskrebs verursachen, HPV-6 und -11 können die Ursache für Genitalwarzen sein. HPV wird insbesondere durch vaginalen, oralen oder analen Geschlechtsverkehr übertragen. Eine Übertragung von der Mutter auf das Kind ist durch die Geburt möglich. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Ständige Impfkommission (STIKO) empfehlen die Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9-17 Jahren.
Krankheitsbild
Humane Papillomviren (HPV) sind eine Gruppe von DNA-Viren, die in mittlerweile mehr als 100 verschiedene Typen eingeteilt werden. Sie infizieren Epithelzellen der Haut und verschiedener Schleimhäute und können bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum hervorrufen. Diese Tumoren sind meist gutartig und führen zur Warzenbildung an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle (dem Ort der Infektion). Wenn die Infektion im Genital- oder Analbereich entsteht (i. d. R. durch Geschlechtsverkehr), kommt es zur Bildung von Genitalwarzen (z. B. Feigwarzen). Einige HPV-Typen können jedoch auch bösartige Veränderungen hervorrufen, insbesondere Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) bei Frauen. Vermutlich ist auch ein erheblicher Anteil der Scheiden-, Penis- und Anal-Karzinome Folge einer solchen HPV-Infektion. Impfstoffe gegen einige HPV-Typen sind seit mehr 10 Jahren vorhanden.
Diagnose und Therapie
Nach einer Infektion können Papillomviren oft jahrelang inaktiv bleiben. Die häufigsten Krankheitsfolgen sind Warzen, besonders Feigwarzen und bei Frauen das Zervixkarzinom (Krebserkrankung des Gebärmutterhalses). Eine spezifische Papillomvirus-Therapie gibt es gegenwärtig nicht. Bei vorliegenden Verletzungen der Haut oder Schleimhaut (Läsionen) kommen im Wesentlichen chirurgische Eingriffe in Frage oder aber lokale Verätzungen.
Die Ständige Impfkommission empfahl erstmals im. März 2007, dass sich 12- bis 17-jährige Mädchen gegen HPV impfen lassen sollen. In Australien wurde nach der Einführung der Impfung bei jungen Mädchen ein Rückgang von Karzinom-Vorstufen um 75% beobachtet. Eine weitere australische Studie bestätigt einen positiven Effekt auch für nicht geimpfte junge Männer, die nun auch seltener Genitalwarzen entwickeln. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Berufsverband der Frauenärzte, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Ständigen Impfkommission (STIKO) empfehlen die Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9-17 Jahren. Die STIKO empfiehlt eine Impfung von Mädchen und Jungen schon ab 9 Jahren, da sie bereits vor einer möglichen Infektion (vor ersten sexuellen Erfahrungen) mit HPV durchgeführt werden sollte.
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