Angststörung

Die meisten Kinder verspüren manchmal Angst. Ängste gehören zum Leben, sind Ausdruck menschlicher Entwicklung und treten oft auf, wenn unbekannte Situationen eintreten. Kleinkinder fürchten sich oft vor der Dunkelheit oder in unbekannter Umgebung. Auch Meldungen in den Medien verbreiten oft Angst. Schulkinder haben oft Angst vor Prüfungen, oder bei Freunden zu versagen. Diese Art von Ängsten sind keine Störung, sondern gehören zur ganz normalen Entwicklung eines Kindes. Angststörung (auch: phobische Störung) ist ein Sammelbegriff für psychische Störungen, bei denen entweder eine übertriebene unspezifische Angst oder konkrete Furcht (Phobie) vor einem Objekt bzw. einer Situation besteht. Auch die Panikstörung, bei der Ängste zu Panikattacken führen, zählt zu den Angststörungen.


  • Krankheitsbild

    Im Mittelpunkt der Diagnostik steht das ärztliche oder psychotherapeutische Gespräch. Anhand der geschilderten Symptome kann der behandelnde Arzt oder Psychotherapeut eine erste Verdachtsdiagnose stellen. Um körperliche Beschwerden der Angst, wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen, von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu können, muss zunächst eine ausführliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer körperlichen Ursache erfolgen. Dazu sind meist auch laborchemische und technische Untersuchungen erforderlich (Blutuntersuchung, EKG und ähnliche). Erst nach Ausschluss einer körperlichen Erkrankung sollte eine seelische Störung diagnostiziert und die Behandlung geplant werden.

    Folgende Kriterien sprechen für eine Angststörung:

    – die Angst ist der Situation erkennbar nicht angemessen
    – die entsprechenden Angstreaktionen halten deutlich länger an, als nötig wäre
    – die besonders geartete Angst ist durch die Betroffenen weder erklärbar, beeinflussbar noch zu bewältigen
    – die Ängste führen zu deutlichen Beeinträchtigungen des Lebens der Betroffenen
    – die Ängste schränken den Kontakt zu fremden Menschen ein


  • Diagnose und Therapie

    Es ist beispielsweise häufig so, dass Kinder Angst bei der Trennung von den Eltern verspüren. Selten tritt diese Phase vor dem 6. Monat ein, ab dem 5. Lebensjahr ist dieses normale Phänomen kaum noch zu beobachten. Im Allgemeinen wird dies durch die sich entwickelnde Bindung des Kindes an die Eltern erklärt. Trennungsangst tritt häufig in Situationen auf, in denen eine Zuneigungsperson das Kind, zumeist in einer unbekannten Umgebung, kurz oder längerfristig zurückgelassen hat. Den Charakter einer Störung erhält dieses normale Verhalten des Kindes erst, wenn „eine unübliche Ausprägung, eine abnorme Dauer über die typische Altersstufe hinaus und durch deutliche Probleme in sozialen Funktionen vorhanden ist.




Wendt, B. (1997).Lexikon der Kinderkrankheiten. Bergisch Gladbach: Honos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
Dr. Christine Heins, R. r. (2000).Mein Kind ist Krank. Hamburg: COMPANIONS Glaenzer Linkwitz Wiskemann GmbH
Mary Rudolf, T.L. (2011).Paediatrics and Child Health. New Jersey, USA: John Wiley and Sons Ltd.
letzte Änderung: 14.03.2020

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