Allergie
Bei einer Allergie reagiert der Organismus überempfindlich auf an sich harmlose Stoffe wie etwa die Eiweise von Hühnerei oder Pollen. Als Allergie wird eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet, die sich in typischen, oft mit entzündlichen Prozessen einhergehenden Symptomen äußert. Allergien bei Kindern und Jugendlichen gehören zu den häufigsten Erkrankungen. Fast jedes achte Kind ist betroffen und fast jedes fünfte Kind ist allergiegefährdet (KIGGS-Studie 2014).
Krankheitsbild
Allergische Reaktionen treten oft nach dem direkten Kontakt mit einem Allergen (Substanz, die über Vermittlung des Immunsystems Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen kann) auf, das nennt man allergische Reaktion Typ1, oder Sofort-Typ. Tritt die allergische Reaktion erst nach vielen Stunden oder Tagen auf, handelt es sich um den sogenannten Spät Typ,oder auch Typ 4. Im heftigstens Fall führt eine allergische Reaktion zu einem lebensgefährlichen allergischen Schock mit massivem Blutdruckabfall, Atem- und Kreislaufstillstand. Insbesondere Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie z.B. gegen Hühnerei, Nüsse, Meeresfrüchte, oder Arzneimitteln zahlen zu den gefährdeten Gruppen. Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft Kontakt zu Tieren, Getreide oder Heu hatten, bekommen im späteren Leben seltener allergische Atemwegs- und Hauterkrankungen.
Symptome und Therapie
Die Symptome einer Allergie können mild bis schwerwiegend und in einigen Fällen sogar akut lebensbedrohlich sein. Es kann sein, dass die Symptome nur saisonal auftreten, etwa zur Zeit des entsprechenden Pollenflugs, oder dass die Symptome ganzjährig auftreten, wie bei Allergie gegen Hausstaubmilbenkot. Es gibt mehrere verschiedene Krankheitsformen, bei denen die Symptome an verschiedenen Organen des Körpers auftreten:
– an den Schleimhäuten, allergische Rhinitis (Heuschnupfen), Mundschleimhautschwellungen,
– Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
– an den Atemwegen (Asthma bronchiale)
– an der Haut (atopische Dermatitis, Neurodermitis), Kontaktekzem, Urtikaria
– im Gastrointestinaltrakt (Erbrechen, Durchfälle, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern)
– systemisch als akuter Notfall (anaphylaktischer Schock).Die Behandlung von Allergien ist stets abhängig vom Ausmaß der Beschwerden. Erster Schritt ist stets die Allergenvermeidung. Eine medikamentöse Therapie ist in stärkeren Fällen angsagt, gefolgt von einer Immuntherapie. Bislang ist es nicht möglich das Immunsystem bei allergischen Patienten komplett zu korriegieren.
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