Sonnenschutzmittel können bei Kindern photoallergische Reaktionen und Kontaktallergien auslösen

Die Haut von Kindern muss besonders gut vor Sonnenstrahlung geschützt werden – das ist vielen Eltern klar. Doch welcher Sonnenschutz ist besonders wirksam und verträglich? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, zumal es Unterschiede in den Testmethoden der Untersuchungsinstitute gibt. Auch gibt es Ausnahmen – Kinder die besonders heftig auf verschiedene Substanzen in Verbindung mit Sonnenstrahlen reagieren, wie das Kind auf dem Bild (eine heftige Form der sog. Photoallergie). Wenn photoallergische Reaktionen auftreten, dann meist gegen die sog. chemischen UV-Filter, gegen Farb- und Duftstoffe und Emulgatoren.

Auf dem Markt erhältlich sind zwei Arten von Sonnenschutzfiltern, die unterschiedlich wirken:
Chemische Produkte, mit einem oder zwei UV-Filtern und physikalische Mittel, mit mineralischen UV-Filtern, auch Mikropigmente genannt.

Chemische Filter: Dringen in die Haut ein, nehmen dort die energiereiche UV-Strahlung auf und wandeln diese in harmlose Wärmestrahlung um.

Mineralische Filter: Reflektieren an der Hautoberfläche das Sonnenlicht und dringen nicht in die Haut ein. Die Haut wird durch mineralische Stoffe abgedeckt und so vor Sonnenstrahlen geschützt. Hier eignen sich vor allem Zinkoxid oder Titandioxid. Beides ist gut verträglich und sehr gut für Kinder geeignet. Leider ziehen diese Mittel nicht immer schnell genug ein und bilden einen weißen Film auf der Haut. Vorteil – man sieht genau, welche Stellen schon eingecremt wurden.

Hier eine unserer Meinung nach sehr gute Übersicht über getestete Sonnenschutzmittel, samt Inhaltsstoffen und Sortierfunktion (von Stiftung Warentest aus 2014nach wie vor sehr aktuell). Ebenso von Stiftung Warentest ist ein empfehlenswertes Erklärvideo.

Photoallergie, woran erkennt man diese?
Symptome einer Photoallergie treten nicht sofort bei Sonnenbestrahlung auf, sondern erst nach einigen Stunden
(oft erst nach 24 Stunden). Anfangs betrifft es nur die sonnenbestrahlten Hautgebiete später können auch nicht bestrahlte Hautgebiete betroffen sein. Symptome entsprechen die eines Kontaktekzems:

– Rötung, starker Juckreiz, Bläschenbildung
– Nässende kleine Hautdefekte, Krustenbildung, Schuppenbildung

Therapie der Photoallergie?
Bitte unbedingt den Kinderarzt aufsuchen, der im Härtefall Kortisonpräparate empfiehlt

– Vermeiden Sie die Allergie auslösende Substanz
– Verminderung der Sonnenexposition und konsequenter Lichtschutz

Was kann man selbst tun, wenn der Verdacht einer Photoallergie besteht?
Feucht-kühle Umschläge oder spezielle Kühlgels aus der Apotheke lindern den Schmerz und den Juckreiz. In jedem Fall sollte ein Arzt den Hautausschlag begutachten, um eine anderweitige Ursache wie z. B. Windpocken auszuschließen

Wie lässt sich eine photoallergische Reaktion auf Sonnenschutzmittel vermeiden?
Empfehlenswert sind Präparate mit einem höheren Mikropigmentanteil . Bitte beachten Sie, dass auch andere Faktoren eine „Lichtallergie“ auslösen können. Z.B. Arzneimittel, Parfümöle oder andere Zusätze in den Sonnenschutz-Präparaten.

Unsere Empfehlung: Immer zuerst ausprobieren! Bei jedem neuen Kosmetikprodukt (Sonnenschutz, Pflegecremes) testen Sie an einer kleinen Stelle am Unterarm ihres Kindes über Nacht das Sonnenschutzmittel und überprüfen am darauffolgenden Morgen, ob sich eine Reaktion (Rötung, Schwellung, Blasenbildung) zeigt. Bei allergiegefährdeten Kindern (auch bei Neurodermitis), lassen Sie sich vor dem Urlaub in jedem Fall von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Quellenangaben:

BJD 2014; online 26 März
Stiftung Warentest Sonnenschutzmittel für Kinder 07/2014
ÖKO-TEST Jahrbuch Kleinkinder für 2009