HIV
Das Humane Immundefizienz-Virus, abgekürzt als HIV, ist ein Virus, das zur Familie der Retroviren und zur Gattung der Lentiviren gehört. Kinder infizieren sich in den meisten Fällen über die Mutter. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen symptomfreien Zeit (Latenzphase) in der Regel zu AIDS. HIV-Infizierte Menschen werden auch als HIV-positiv bezeichnet. Die Infektion mit HIV verläuft oft über einen langen Zeitraum ohne Beschwerden und ohne Krankheitsgefühl, man fühlt sich gesund.
Krankheitsbild
Die Symptome einer HIV-Infektion können jenen eines grippalen Infekts ähneln, was die Diagnose der Infektion erschwert. Nicht jeder, der vom HI-Virus befallen ist, erkrankt automatisch an Aids, jedoch kann eine HIV-Infektion in die Krankheit Aids übergehen – manchmal erst nach mehreren Jahren.
Das HI-Virus wird durch Kontakt über Körperflüssigkeiten:
– Blut
– Sperma
– Vaginalsekret
– Muttermilch und Liquor (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit)übertragen. Potenzielle Eintrittspforten sind frische, noch blutende Wunden und Schleimhäute. Kommen weitere schwere Infektionen mit bestimmten Erregern wie eine Lungenentzündung, neurologische Erkrankungen oder bestimmte Krebsarten hinzu, spricht man vom AIDS-Vollbild.
Diagnose und Therapie
Mögliche Anzeichen einer beginnenden Abwehrschwäche können Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Hautausschläge und meist schmerzfreie Lymphknoten am Hals und/oder der Leistengegend sein. Auch ohne Symptome kann der Infizierte das HI-Virus an andere übertragen. Der HIV-Test ist zu diesem Zeitpunkt noch negativ. Erst ein bis drei Monate nach der Ansteckung lassen sich Antikörper im Blut nachweisen. HIV-Infektionen entwickeln sich sehr unterschiedlich. Symptome können, müssen aber nicht auftreten. Zwischen einzelnen Krankheitsphasen liegen oft lange Zeiten ohne körperliche Symptome. Während dieser Zeit gelingt es dem Immunsystem, die HIV-Erreger in Schach zu halten. HIV ist bis heute nicht heilbar. Durch antiretrovirale (wirksam gegen Retroviren) Medikamente gelingt es heute, die Krankheitsphasen zu verlängern.
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