Schreien

Definition

Als exzessives Schreien im Säuglingsalter wird das Verhalten eines Säuglings bezeichnet, der an unstillbaren, dauerhaften Schrei- und Unruheattacken leidet. Umgangssprachlich werden die betroffenen Säuglinge Schreibabys genannt. Exzessives Schreien im Säuglingsalter ist häufig: Etwa 16 bis 29 Prozent aller Säuglinge sind in den ersten drei Lebensmonaten betroffen. Bei etwa 8 Prozent besteht das Verhalten über den dritten Monat hinaus.

Probleme

Das beschriebene Störungsbild beginnt meist um die zweite Lebenswoche und bildet sich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nach drei bis vier Monaten zurück. Vor allem unerfahrene Eltern können hierdurch stark verunsichert werden: Sie können sich das Schreien nicht erklären. Sie nehmen an, dass sie in der Pflege oder im Umgang mit dem Kind Fehler machen, oder sind enttäuscht, dass sich ihr Kind nicht von ihnen beruhigen lässt.

Wenn ein Kind über längere Zeit (drei Wochen) an mehr als drei Tagen die Woche jeweils länger als drei Stunden schreit und quengelt, spricht man von exzessivem Schreien. Mindestens zehn Prozent der Säuglinge – manche sprechen sogar von 25 Prozent – zeigen ein solches exzessives Schreiverhalten, bei dem sie sich kaum von den Eltern beruhigen lassen. Experten sprechen von einer „frühen Regulationsstörung“, da das Baby vermutlich noch nicht gelernt hat, sich seinem Alter entsprechend selbst zu beruhigen.

Bitte versuchen Sie niemals, Ihr schreiendes Baby durch Schütteln zur Ruhe zu bringen. Hals und Kopf Ihres Babys sind sehr verletzlich. Schwere Verletzungen oder sogar der Tod Ihres Kindes können die Folge sein! Holen Sie sich frühzeitig Rat und Unterstützung.

Hilfe

Scheuen Sie sich nicht, Rat und Hilfe zu suchen, wenn Sie merken, dass Ihnen alles zu viel wird und das Schreien Sie stark belastet.
– Oft können Freunde und Familie schon Entlastung bringen und Ihnen hin und wieder eine Auszeit ermöglichen.
– Hilfreich kann auch der Kontakt zu anderen betroffenen Eltern sein.
– In vielen Orten gibt es inzwischen auch Schreiambulanzen und Beratungsstellen speziell für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern, an die Sie sich wenden können.





Wendt, B. (1997).Lexikon der Kinderkrankheiten. Bergisch Gladbach: Honos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
Dr. Christine Heins, R. r. (2000).Mein Kind ist Krank. Hamburg: COMPANIONS Glaenzer Linkwitz Wiskemann GmbH
Mary Rudolf, T.L. (2011).Paediatrics and Child Health. New Jersey, USA: John Wiley and Sons Ltd.
letzte Änderung: 15.09.2016

Best of Web für Sie recherchiert


Kliniken / Fachgesellschaften

Institution / Behörden

Kommerzielle Anbieter

Selbsthilfe / Patientenorganisationen





Notfall Telefon: 112
  • Berlin 030-19240
  • Bonn 0228-19240
  • Erfurt 0361-730730
  • Freiburg 0761-19240
  • Göttingen 05 51-19240
  • Homburg/Saar 06841-19240
  • Mainz 06131-1924 0
  • München 089-19240
  • Nürnberg 0911-3982451
Berlin
030-19240