Plötzlicher Kindstod


  • Ursachen

    Plötzlicher Kindstod (auch SIDS), plötzliche Säuglingstod oder Krippentod ist das unerwartete und nicht erklärliche Versterben eines Säuglings oder Kleinkindes, das zumeist in der  Schlafenszeit des Säuglings auftritt. In den Industrienationen gilt er als häufigste Todesursache von Kleinkindern jenseits der Neugeborenenperiode.

    Die Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind trotz intensiver Forschung noch nicht vollständig bekannt. So wurden in den letzten Jahren etwa 120 verschiedene Erklärungsmodelle von Wissenschaftlern entwickelt. Als nahezu gesichert gilt allerdings, dass mehrere verschiedene Faktoren zusammen auftreten müssen (multifaktorielle Genese), damit es zum plötzlichen Kindstod kommt.
    Der plötzliche Kindstod tritt am häufigsten im ersten Lebensjahr auf; 2 bis 6 % der Todesfälle ereignen sich allerdings noch nach dem ersten Geburtstag des Kleinkinds. Entgegen früherer Untersuchungsergebnisse haben Impfungen keinen Einfluss auf den Plötzlichen Kindstod.


  • Risikofaktoren

    – Alter der Mutter
    – eine früher bereits eingetretene lebensbedrohende Krise
    – ein am plötzlichen Kindstod verstorbenes Geschwisterkind
    – eine Frühgeburt vor der 33. SSW
    oder ein sehr niedriges Geburtsgewicht
    – Drogenkonsum der Mutter

    Weitere Risikofaktoren des Säuglings:
    – Passivrauchen sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt
    – Nikotin- oder Drogenmissbrauch der Mutter während der Schwangerschaft oder der Stillzeit
    – Rauchen in Gegenwart des Kindes
    – Niedriges Alter der Mutter (unter 20)
    – Nachlässige medizinische Überwachung der Schwangerschaft
    – Funktionsstörungen des Mutterkuchens (Plazentainsuffizienz)
    – Niedriges Geburtsgewicht des Kindes (unter 2.000 g)

    – Frühgeburt, vor allem bei langer künstlicher Beatmung
    – Mehrlingsgeburt
    – Zu geringes Wachstum
    – Mehr als drei vorangegangene Lebendgeburten der Mutter
    – Komplikationen während der Geburt, z.B. Unterversorgung mit Sauerstoff
    – Überwärmung im Kinderbett oder durch zu hohe Raumtemperatur
    – Für nachfolgende Geschwister eines Kindes mit SIDS steigt das Risiko,
    am plötzlichen Kindstod zu sterben, um das Drei- bis Fünffache.




Wendt, B. (1997).Lexikon der Kinderkrankheiten. Bergisch Gladbach: Honos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
Dr. Christine Heins, R. r. (2000).Mein Kind ist Krank. Hamburg: COMPANIONS Glaenzer Linkwitz Wiskemann GmbH
Mary Rudolf, T.L. (2011).Paediatrics and Child Health. New Jersey, USA: John Wiley and Sons Ltd.
letzte Änderung: 28.04.2019

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