Ohrenentzündung
Krankheitsbild
Eine Ohrentzündung (Mittelohrentzündung, Otitis) entsteht oft im Zusammenhang mit einer Erkältung, Grippe oder Masern-Erkrankung. Die Viren oder Bakterien gelangen durch den Verbindungsgang zwischen Ohr und Nasen-Rachen-Raum (Ohrtrompete) ins Mittelohr. Dort verursachen sie eine Entzündung der Schleimhaut und eventuell eine Ergussbildung (Paukenerguss).
Bei Kindern ist die Ohrtrompete noch so eng, dass sie schon bei einer kleineren Ohrentzündung zuschwillt. Eiter und Entzündungsflüssigkeit können nicht mehr aus dem Mittelohr abfließen. Die Erkrankung kann schon bei Säuglingen im ersten Lebensjahr vorkommen, besonders häufig ist sie zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr.
Was sind die Anzeichen einer Mittelohrentzündung?
– Stechende oder pochende Schmerzen sowie Druckgefühl im Ohr
– Vermindertes Hörvermögen
– Schlechter Allgemeinzustand, Schüttelfrost, Schwindel, Erbrechen, Durchfall und Fieber.
– Babys zupfen sich immer wieder am Ohr, weinen, trinken wenig und haben meistens Fieber.
Diagnose und Therapie
Eine schnelle Linderung der Ohrenschmerzen steht im Mittelpunkt der Behandlung. Für Kinder sind in Deutschland die Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen rezeptfrei erhältlich. Beide Wirkstoffe lindern den Schmerz und senken das Fieber. Bei bestimmten Kindern helfen Antibiotika deutlich besser. Dies trifft auf zwei Gruppen von Kindern zu: Kinder unter zwei Jahre mit einer Entzündung beider Ohren und Kinder aller Altersgruppen mit eitrigem Ausfluss aus dem Ohr. Beide Symptome weisen auf bakterielle Infektionen hin, die sich mit Antibiotika gut behandeln lassen
Wendt, B. (1997).Lexikon der Kinderkrankheiten. Bergisch Gladbach: Honos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
Dr. Christine Heins, R. r. (2000).Mein Kind ist Krank. Hamburg: COMPANIONS Glaenzer Linkwitz Wiskemann GmbH
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